Zwei mal Gylfi Sigurðsson und ein Trommlerpreis
So viele Artikel in deutschen Zeitungen über Island hat es seit dem Ausbruch des Eyjafjallajökull im Frühjahr nicht mehr gegeben: Seitdem der Reykjaviker Jungspund Gylfi Sigurðsson für den deutschen Bundesligisten 1899 Hoffenheim spielt und trifft, singen die Postillen des Bildungsbürgertums von FAZ bis Süddeutsche Zeitung Loblieder auf den 21-jährigen. Wie es um den Musikgeschmack des neuen Mittelfeldhelden bestellt ist, verraten die Sportreporter indessen nicht. Kaum zu glauben, dass sich Sigurdsson einseitig nur für Bälle interessiert. Wo doch gefühlte drei Viertel seiner Altersgenossen aus der isländischen Hauptstadt in mindestens einer Band spielen!
Was Gylfi Sigurðsson, dem Fußballer, bislang noch fehlt, hat sein wohl gleichaltriger Namensvetter, der hinter den Drums in der putzmunteren Multikulti-Anarcho-Surfpopband Retro Stefson sitzt, bereits geschafft : Musiker-Gylfi hat unlängst den nationalen Tromarinn-Preis für das beste Trommelsolo gewonnen. Warum, erschließt sich unschwer aus dem entscheidenden Video: Wie Gylfi Sigurðsson seine Wohnung zum Klangkörper umgestaltet, vom Plastik-Dinosaurier über Fahrradspeichen, Wasserhahn und Heizkörper bis zur Müsli-Schüssel alles für seine (Trommel)-Zwecke einspannt, macht selbst im grauesten November gute Laune!
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